26. Mai 2020

27. Spieltag: Rückblick

In Zusammenarbeit mit Law 5 - The Referee findet ihr hier unseren zweiten Rückblick auf die Bundesliga-Spiele des Wochenendes.

Wie letzte Woche fangen wir mit den entscheidenden Situationen an.

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen
Das Halten war eher unbedeutend, weiterspielen ist die bessere Entscheidung

Bulischiri: Eine Fifty-Fifty-Entscheidung - es ist nicht klar, ob das Foul rücksichtslos genug ist, um einen Strafstoß zu rechtfertigen (Wenn Strafstoß, würde aber eine GK diesen besser verkaufen). Ein OFR war unnötig, da es sich bei der Entscheidung nicht um einen klaren Fehler oder einen versäumten Vorfall handelte.
Law 5: Der intellektuelle Rahmen für Situationen wie diese sollte klar sein - wenn das Foul nach dem Schuss fahrlässig ist, sollte man besser weiterspielen, wenn mehr, sollte das Foul gegeben werden. Hier ist es nicht zu 100% klar, aber ich ziehe es stark vor, einen Elfmeter zu verhängen, da der Kontakt auf dem Standbein stattfand, und definitiv eher leichtsinnig als nachlässig war. VAR sollte beide Entscheidungen unterstützen, wenn sie klar erkennbar sind. 

Bulischiri: Die Gelb-Rote Karte ist nicht obligatorisch, weil das Tackling kontrolliert und auf den Ball gerichtet ist und diesen sogar leicht berührt. Auch die Intensität ist nicht sehr hoch, daher scheint eine letzte Ermahnung ausreichend.
Law 5: Tackling gegen das Standbein, schmerzhaft für den zu Fall gebrachten Angreifer, rücksichtslos. Gelb-Rote Karte muss gegeben werden.

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund
Bulischiri: Rote Karten für solche Foulspiele erscheinen oft zu hart, weil sie meist fahrlässige Vergehen allein wegen des Berührungspunktes zu sehr bestrafen. Die RK ist hier aber sicher nicht falsch und ein perfektes Beispiel, wo ein OFR für einen versäumten Vorfall erforderlich ist.
Law 5: Es muss wirklich einen intellektuellen Rahmen für die Bewertung von solchen Fouls geben, die im Moment sehr undurchsichtig ist. In diesem Fall ist die Rote Karte die viel bessere Wahl. Ich würde Siebert nicht verübeln, wenn er das auf der Ebene der Erwartung-Wahrnehmung-Erkennung vermisst hat; von Jöllenbeck sehr gut erkannt.

Holstein Kiel - VfB Stuttgart 
Verpasstes Foul (und Gelbe Karte), aber da der Kontakt knapp außerhalb des Strafraums lag, korrekt vom VAR, nicht einzugreifen.


Ein Rückblick auf die Leistungen am 27. Spieltag:

Harm Osmers in Hertha BSC - Union Berlin:
In voller Kontrolle des Derbys, eine adäquate Linie für die Kartenauswahl. Keine größeren Zwischenfälle in diesem Spiel. Sein Kommunikationsstil könnte als ein wenig passiv beschrieben werden. 

Sören Storks in Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen:
Das anspruchsvollste und meist-diskutierte Spiel des Wochenendes wurde vom Schiedsrichter gut über die Runden gebracht, obwohl er nicht fehlerfrei war. Wir identifizieren keine falsch bewerteten Schlüsselszenen im Spiel (siehe oben).

Daniel Siebert in VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund:
Nicht die rundeste Spielleitung an diesem Wochenende, aber zufriedenstellende Leistung. 

Robert Hartmann in SC Freiburg - Werder Bremen:
Insgesamt gute Leistung. Korrekte Gelb-Rote Karte (taktisches Foul) in der 87'. Der Schiedsrichter verpasste eine frühe Gelbe Karte (taktisches Foul) in der 11' und VAR Guido Winkmann ließ einen späten Ausgleichstreffer wegen Abseits korrekt nicht zu. Nach einigen Verletzungen setzte er die Nachspielzeit korrekt auf sechs Minuten. Ziemlich surrealer Moment - bei 68' wurde ein Mitarbeiter, der normalerweise auf der Bank sitzen würde, auf der Tribüne verwarnt.

Bibiana Steinhaus in SC Paderborn - 1899 Hoffenheim:
In einem einfachen Spiel nicht wirklich herausgefordert; erwartetes Niveau.

Marco Fritz in Bayern München - Eintracht Frankfurt:
Ein faires Spiel, Schiedsrichter ging gut mit dem um, was vor ihm lag. Einige mögliche Verwarnungen wurden nicht ausgesprochen. 

Sascha Stegemann in Schalke 04 - FC Augsburg: 
Ein lockeres Spiel mit einer nachsichtigen, aber passenden Kartenauswahl; gute Leistung.

Markus Schmidt in FSV Mainz - RB Leipzig:
Gab in der ersten Halbzeit eine hohe Anzahl (fünf) Gelbe Karten, die trotz einiger Proteste gute taktische Entscheidungen waren, die dem Schiedsrichter halfen, die Kontrolle über das Spiel zu behalten. Die zweite Halbzeit war keine Herausforderung. SRA Martin Thomsen ließ ein Abseitstor zu Recht nicht zu. 

Benjamin Cortus in 1.FC Köln - Fortuna Düsseldorf:
Ein Derbyspiel, das für einen Schiedsrichter keine besondere Herausforderung darstellte. Etwas Raum für Verbesserungen bei der Foulerkennung; gut gesehener Elfmeter in der 62'.

(Danke an Mikael W und DutchRef für ihre Clips!)

1 Kommentar:

  1. Ansetzungen

    Top-Spiel für Stieler

    Dortmund - München: Stieler - Jöllenbeck, Gittelmann - Osmers - Stegemann, Assmuth
    Leverkusen - Wolfsburg: Schlager - Borsch, Gorniak - Waschitzki - Schmidt, Blos
    Frankfurt - Freiburg: Petersen - Pickel, Stein - Winter - Ittrich, Fischer
    Bremen - Gladbach: Gräfe - Thielert, Unger - Siebert - Gerach, Kleve

    Derby mit Bacher

    Regensburg - Nürnberg: Bacher - Gschwendtner, Potemkin - Haslberger - Perl, Leicher
    Fürth - Osnabrück: Reichel - Osmanagic, Endriß - Schultes - Brand, Schiffner
    Aue - Darmstadt: Günsch - Ostheimer, H. Müller - Hanslbauer - Zwayer, Schwermer
    Wiesbaden - Sandhausen: Alt - Steffens, Rafalski - Weickenmeier - Cortus, Wollenweber

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