20. Januar 2014

Hinrunden-Analyse

Bevor am kommenden Wochenende die Rückrunde anfängt, wollen wir hier die in der Hinrunde gezeigten Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter bewerten. Dies geschieht auf Grundlage der von uns vergebenen Noten für die einzelnen Spiele.
(Anmerkung: Das Nachholspiel des 17.Spieltags ist nicht berücksichtigt)

Die besten Leistungen hat mit Sicherheit Manuel Gräfe gezeigt, der seine gute Form aus der vorherigen Saison beibehalten konnte. Folgerichtig wurde er für einige brisante Partien angesetzt und hat dort nie enttäuscht, das Highlight dabei war seine Leistung in der Neauflage des Champions-League-Finals am 13. Spieltag.

Ebenfalls starke Leistungen lieferten Felix Zwayer, Markus Schmidt, Peter Gagelmann und Tobias Welz. Obwohl diese 4 Schiedsrichter prinzipiell sehr unterschiedlich sind (vom Auftreten und von ihrem Status in der DFB-Hierarchie), eint sie in der Hinrunde, dass sie den Großteil ihrer Spiele problemlos über die Bühne gebracht haben und höchstens in ein oder zwei Spielen Schwächen zeigten. Während Gagelmann mittlerweile ohnehin ein Mann für Top-Begegnungen ist, entwickeln sich auch Zwayer und Welz in diese Richtung. Selbst Schmidt, der normalerweise eher ein Durchschnitts-SR ohne Perspektive ist, bekam einige interessante Spiele und hat sich mit seinen Leistungen für höhere Aufgaben empfohlen.

Gute Leistungen zeigten auch die Routiniers und Ex-FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher und Thorsten Kinhöfer. Kircher hat die meiste Spielen wie gewohnt sehr sicher geleitet und eine bessere Einstufung wird nur durch einzelne Fehlentscheidungen verhindert. Kinhöfers Leistungen schwankten stärker, dafür waren bei seinen Auftritten keine klaren Fehler zu beobachten, bzw. diese hatten seine Assistenten zu verantworten.

Eine ordentliche Vorrunde kann man den jungen Schiedsrichtern Robert Hartmann, Daniel Siebert und Tobias Stieler bescheinigen, genauso aber auch Florian Meyer, Marco Fritz, Peter Sippel und Deniz Aytekin. Entgegen der Nominierung für die FIFA-Plätze schneiden Hartmann und Siebert in unserer Bewertung besser ab als Stieler und Dankert. Bei Hartmann, der vergleichsweise "gute" Spiele bekommt, überwiegen in der Gesamtbetrachtung die guten Leistungen über schwächere Auftritte, wie z.B. Braunschweig-Schalke. Ähnliches gilt auch für Siebert, der nur vier Spiele erhielt und Stieler, der sich gegen Ende der Hinrunde steigern konnte. Auch bei den (etwas) erfahreneren Schiedsrichtern Meyer, Fritz, Sippel und Aytekin war es so, dass viele ordentliche Auftritte von einzelnen Ausrutschern getrübt wurden. Während Meyer und Aytekin in der Hierarchie sicherlich weit oben stehen, wartet Fritz immer noch auf seinen Durchbruch, d.h. höherwertige Ansetzungen. Sippel hat sich mittlerweile als recht verlässlicher Spielleiter etabliert, das Risiko eines schwachen Spiels hat sich im Gegensatz zu früher bei ihm deutlich reduziert.

Durchwachsen sind die bisherigen Leistungen von Michael Weiner, Bastian Dankert, Wolfgang Stark und Jochen Drees. Bei ihnen gab es gleich viele gute wie schlechte Leistungen. Alle drei haben in fast der Hälfte ihrer Spiele einen schweren Fehler begangen, was ein zu hoher Anteil ist. Trotzdem ist die gesamte Leistung in der Vorrunde noch akzeptabel, da es auch gute oder sehr gute Spielleitungen gab und in den Spielen mit schwerem Fehler die restliche Leistung meist passte.Von den drei erfahrenen Schiedsrichtern sollte man aber in Zukunft wieder bessere und konstantere Leistungen erwarten und auch bei Dankert steigen mit seiner FIFA-Nominierung die Ansprüche.

Nicht zufriedenstellend waren die Auftritte von Christian Dingert, Felix Brych und Günter Perl. Bei ihnen waren die guten Leistungen leider in der Minderheit und es gab jeweils mindestens ein sehr schwaches Spiel. Dingert konnte zwar zwischendurch überzeugen, Leistungen wie bei Bayern-Nürnberg lassen aber Zweifel aufkommen, ob er sich noch zu einem Spitzen-Schiedsrichter, der seinen FIFA-Status rechtfertigt, entwickelt. Diese Rechtfertigung liefert WM-Schiedsrichter Brych international regelmäßig ab, allerdings waren seine nationalen Leistungen im Vergleich dazu enttäuschend. Nicht nur das Phantom-Tor, sondern auch viele weitere Fehlentscheidungen prägten seine Hinrunde. Immerhin wird er mittlerweile auch vom DFB für herausfordernde Spiele eingeteilt. Auch bei Perl, der sich zum Ende der Hinrunde stabilisiert hat, gab es anfangs zu viele Fehler. Nachdem es zwischendurch möglich erschien, dass er den Status von Gagelmann erreichen könnte, ist er mittlerweile (auch ansetzungstechnisch) wieder im Mittelmaß gelandet.

So wie es einen klaren Spitzenreiter gibt, haben wir in unserer Rangliste leider auch ein klares Schlusslicht. Guido Winkmann ist durch zwei sehr schwache Auftritte (Nürnberg-Hertha, Braunschweig-Hoffenheim) leider unangenehm aufgefallen und konnte dies in seinen weiteren Partien nicht ausgleichen. Er sollte sich in der Rückrunde steigern, sonst muss man auch wegen seiner fehlenden Perspektive wohl über einen Abstieg nachdenken, mit Bandurski stünde ja ein möglicher Nachfolger schon an seiner Seite...

Natürlich basieren diese Einschätzungen auch auf subjektiven Beobachtungen und es gibt sicherlich auch andere Meinungen dazu. Allerdings zeigen die Noten des kicker und die Bewertungen auf wahretabelle.de in  den meisten Fällen ein ähnliches Bild, so dass man vermuten kann, dass auch die offiziellen Bewertungen von Seiten des DFB in diese Richtung gehen könnten.

5 Kommentare:

  1. Da sich die Winterpause dem Ende zuneigt, müssen wir auch die Arbeit hier in der Blog-Community wieder aufnehmen ;)

    Es wäre schön,wenn wir neben den Beobachtungen es auch wieder hinbekommen, an jedem Spieltag einige Meinungen zu allen Spielen zu sammeln. Ich habe unsere Notentabelle jetzt nach bestem Wissen und meiner Meinung ergänzt (+kicker und wahretabelle). Besser wäre es natürlich eine Grundlage von den Lesern hier zu haben.

    Bei der Beobachtung würde ich vorschlagen, dass wir es einfach so machen, dass jeder, der ein Spiel beobachten will, es unter den Ansetzungen schreibt und es somit für scih reserviert. Sofern es noch frei ist, kann man das auch noch hinterher machen. Mir erscheint dieses Verfahren sinnvoller als die Ansetzung von Beobachtern durch mich. Wenn ihr das anders seht, kann ich das aber auch weiter machen.

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  2. Die ersten Tipps des Jahres:
    GLA-BAY: Kircher, Kempter, Schiffner
    FRE-LEV: Zwayer, Steuer, Pelgrim
    WOL-HAN: Gräfe, Kleve, Sinn
    NÜR-HOF: Gagelmann, Anklam, Gorniak
    STU-MAI: Sippel, Leicher, Schüller
    DOR-AUG: Drees, Christ, Gittelmann
    FRA-HER: Fritz, Dietz, Schaal
    BRE-BRA: Schmidt, Walz, Voss
    HSV-SCH: Stark, Salver, Pickel

    STU-BAY: Meyer, Willenborg, Bornhorst

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    1. Gladbach-Bayern: Meyer
      Dortmund-Augsburg: Weiner
      Stuttgart-Mainz: Siebert
      Wolfsburg-Hannover: Gagelmann
      Nürnberg-Hoffenheim: Drees
      Freiburg-Leverkusen: Winkmann
      Frankfurt-Berlin: Dankert
      Bremen-Braunschweig: Fritz
      Hamburg-Schalke: Brych


      (Ja, ich weiß, dass Gagelmann schon feststeht. Aber bescheißen ist uncool ;-) ).

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  3. ich würde Gladbach gg. Bayern beobachten und Samstag/Sonntag irgendein freies Spiel...

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