13. Juli 2012

Schiedsrichter bereiten sich auf die bevorstehende Saison vor

Die deutschen Spitzenschiedsrichter haben sich zur Saison-Vorbereitung tief in den Schwarzwald zurückgezogen. Das Treffen im idyllischen Altensteig-Wart hat Tradition. Die Diskussion um die Torlinien-Technik wird beim diesjährigen Trainingslager im Schwarzwald nur ein Randthema sein.
"Es ist ja noch nicht ausgereift, niemand weiß bis jetzt, wie es an uns herangetragen wird", sagte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel dem Sport-Informations-Dienst (SID) vor dem Lehrgang, der seit Donnerstag und noch bis Sonntag abgehalten wird.

hintere Reihe von links: Florian Meyer, Knut Kircher, Bibiana Steinhaus, Deniz Aytekin, Wolfgang Stark, Manuel Gräfe, Michael Weiner, Sascha Stegemann, Markus Wingenbach - mittlere hintere Reihe von links: Dr. Felix Brych, Norbert Grudzinski, Christian Leicher, Christian Dietz, Frank Willenborg, Daniel Siebert, Benjamin Cortus, Markus Schmidt - mittlere Reihe von links: Robert Kempter, Martin Petersen, Dr. Robert Kampka, Peter Sippel, Günter Perl, Robert Hartmann, Bastian Dankert, Tobias Stieler - mittlere vordere Reihe von links: Thorsten Schriever, Benjamin Brand, Christian Bandurski, Dr. Jochen Drees, Felix Zwayer, Marcel Unger, Marco Fritz, Harm Osmers - vordere Reihe von links: Peter Gagelmann, Tobias Christ, Guido Winkmann, Thorsten Kinhöfer, Christian Fischer, Florian Steuer, Christian Dingert, Patrick Ittrich, Tobias Welz (c) DFB







Die deutschen Schiedsrichter-Funktionäre stehen auf dem Standpunkt, dass die vom Weltverband FIFA beschlossene Einführung der Technik grundsätzlich eine Hilfe sein kann. "Wir haben immer gesagt, dass uns die Technik in dieser Frage hilft, weil es dabei um etwas geht, was die Kompetenz der Schiedsrichter nicht infrage stellt. Es geht um eine Entscheidung, bei der die Technik besser sein kann als das menschliche Auge", sagte Lehrwart Lutz Wagner.
Obwohl die Torlinien-Technik im Kreis der rund 60 Unparteiischen (22 aus der Bundesliga, 20 aus der 2. Liga und rund 20 Assistenten) sicher besprochen werden wird, stehen auf der offiziellen Agenda ganz andere Themen. "Die EM und die Rückrunde der vergangenen Saison werden aufgearbeitet. Außerdem wird es um die Teamarbeit gehen", erklärte Fandel, der sich im Vorfeld mit Thomas Schaaf, Armin Veh und Benno Möhlmann getroffen hat. Die Ansichten der Trainer sollen auch in den Lehrgang einfließen. Im Gegenzug erhalten die Vereine eine DVD, um ihre Spieler zu schulen.

Allzu viele Neuerungen bleiben den Profis, die sich laut Wagner an der EM-Endrunde orientieren sollen ("Das Fair Play und der respektvolle Umgang waren vorbildlich"), allerdings erspart. "Bei den Regeländerungen geht es lediglich um Kleinigkeiten wie Schiedsrichter-Ball, Stutzen oder Tapes", sagte Wagner: "Regeltechnische Schwerpunkte des Lehrgangs werden die Strafraumentscheidungen, Abseits und Handspiele sein - denn das sind ja immer die Aufreger."
Um vor allem die Assistenten bei engen Abseitsentscheidungen besser zu schulen, hat man sich etwas Besonderes überlegt. Jugendmannschaften werden die gegenläufigen Bewegungen von Abwehrspielern und Angreifern simulieren. Diese Spielszenen werden gemeinsam mit der Arbeit des Assistenten an der Seitenlinie gefilmt und anschließend ausgewertet.
"Es wird aber nicht nur um Einzelentscheidungen gehen. Ein wichtiger Punkt wird das Spielmanagement sein. Einzelentscheidungen sind zwar wichtig, aber noch wichtiger ist die Gesamtspielleitung", sagte Wagner, der seine Schützlinge um EM-Schiedsricher Wolfgang Stark sowie die beiden Bundesliga-Aufsteiger Bastian Dankert und Daniel Siebert auch zu einem Fitness- und Regeltest bitten wird.

Quelle: DFB.de

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