Wer auch in der Rückrunde über Schiris schimpft, übersieht: Sie werden
schlecht geführt. Ihre Chefs fördern Günstlinge und fordern Gehorsam.
Fehlentscheidungen nehmen zu.
So beginnt der Artikel von Oliver Fritsch, erschienen auf Zeit-Online am 30.Januar. Darin finden sich einige interessante Behauptungen, allerdings scheint da auch viel
Spekulation bei zu sein. Wahrscheinlich hat da jemand seinen Frust bei
dem Autor abgelassen. Die Sache hat vermutlich einen wahren Kern, aber
mir erscheint der Artikel zu extrem und einseitig.
Regelauslegungen müssen nun mal von der SR-Kommission vorgegeben werden. Dass es dann welche gibt, die damit nicht einverstanden sind und das "verwirrend" finden, lässt sich wohl nicht vermeiden. Wobei es natürlich kein großes Hin und Her während einer Saison geben sollte. Und gerade beim Handspiel finde ich auch, dass das zu sehr verkompliziert wird. Warum nicht einfach sagen, dass der SR nach bestem Wissen entscheidet, ob er meint, dass Absicht vorliegt, ohne irgendwelche Richtlinien.
"Fandel und Krug beförderten nach Sympathie, hätten kein Mitgefühl" finde ich einen Widerspruch in sich. Man kann natürlich strikt nach Noten entscheiden oder aber auch die Persönlichkeit mit einfließen lassen. Aber hier wird ja im Prinzip beides kritisiert. Und Entscheidungen "nach Sympathie" hören sich sehr nach dem Vorwurf eines Benachteiligten an.
Dass die Noten der Beobachter von der DFB-Zentrale noch angepasst werden, kann man vielleicht komisch finden. Andererseits ist dadurch auch eine bessere Vergleichbarkeit gegeben. Man sollte das ganze aber zumindest intern, also unter Beobachtern und Schiedsrichtern transparent gestalten. Eine "ungerechte" Benotung wird es aus der Sicht einzelner wohl immer geben.
Eine Idee könnte sein, dass auch die Vereine die Schiedsrichter bewerten und das zu einem Teil berücksichtigt wird.
Zu den einzelnen Namen: Zwayer ist sicherlich schnell aufgestiegen, allerdings ist bei ihm auch wirklich viel Talent erkennbar. Für mich also schon nachvollziehbar, dass man da nicht jede Fehlentscheidung auf die Goldwaage legt. Die Wahl zum SR des Jahres war vielleicht etwas übertrieben, allerdings gab es auch keinen klaren anderen Favoriten.
Die auch genannten Winkmann und Hartmann haben auch aus meiner Sicht klar schwächere Leistungen gezeigt.
Dass Gräfe seit dem Fall Rafati seinen Status verloren hat, sehe ich nicht so. Er hatte doch seitdem immerhin ein Pokalfinale und viele weitere Topspiele.
Dass Vereine Schiedsrichter ablehnen können, finde ich eigentlich richtig. Meiner Meinung nach sollte man sogar offiziell erlauben, dass jeder Verein 1-3 SR benennt, die sie nicht wollen. Dann müssten diese Clubs nämlich die SR, die sie dann bekommen, eher akzeptieren und erkennen, dass nicht alle schlecht sein können.
Regelauslegungen müssen nun mal von der SR-Kommission vorgegeben werden. Dass es dann welche gibt, die damit nicht einverstanden sind und das "verwirrend" finden, lässt sich wohl nicht vermeiden. Wobei es natürlich kein großes Hin und Her während einer Saison geben sollte. Und gerade beim Handspiel finde ich auch, dass das zu sehr verkompliziert wird. Warum nicht einfach sagen, dass der SR nach bestem Wissen entscheidet, ob er meint, dass Absicht vorliegt, ohne irgendwelche Richtlinien.
"Fandel und Krug beförderten nach Sympathie, hätten kein Mitgefühl" finde ich einen Widerspruch in sich. Man kann natürlich strikt nach Noten entscheiden oder aber auch die Persönlichkeit mit einfließen lassen. Aber hier wird ja im Prinzip beides kritisiert. Und Entscheidungen "nach Sympathie" hören sich sehr nach dem Vorwurf eines Benachteiligten an.
Dass die Noten der Beobachter von der DFB-Zentrale noch angepasst werden, kann man vielleicht komisch finden. Andererseits ist dadurch auch eine bessere Vergleichbarkeit gegeben. Man sollte das ganze aber zumindest intern, also unter Beobachtern und Schiedsrichtern transparent gestalten. Eine "ungerechte" Benotung wird es aus der Sicht einzelner wohl immer geben.
Eine Idee könnte sein, dass auch die Vereine die Schiedsrichter bewerten und das zu einem Teil berücksichtigt wird.
Zu den einzelnen Namen: Zwayer ist sicherlich schnell aufgestiegen, allerdings ist bei ihm auch wirklich viel Talent erkennbar. Für mich also schon nachvollziehbar, dass man da nicht jede Fehlentscheidung auf die Goldwaage legt. Die Wahl zum SR des Jahres war vielleicht etwas übertrieben, allerdings gab es auch keinen klaren anderen Favoriten.
Die auch genannten Winkmann und Hartmann haben auch aus meiner Sicht klar schwächere Leistungen gezeigt.
Dass Gräfe seit dem Fall Rafati seinen Status verloren hat, sehe ich nicht so. Er hatte doch seitdem immerhin ein Pokalfinale und viele weitere Topspiele.
Dass Vereine Schiedsrichter ablehnen können, finde ich eigentlich richtig. Meiner Meinung nach sollte man sogar offiziell erlauben, dass jeder Verein 1-3 SR benennt, die sie nicht wollen. Dann müssten diese Clubs nämlich die SR, die sie dann bekommen, eher akzeptieren und erkennen, dass nicht alle schlecht sein können.
Dass die deutschen Schiedsrichter
früher besser waren, ist mMn ein Fall von "früher war alles besser".
Gerade in der Hinrunde gab es doch verhältnismäßig wenig Kritik an den
Schiedsrichtern. Zum Beispiel in England ist die Unzufriedenheit mit den
Referees deutlich größer.
Dass die deutschen Schiedsrichter international nicht mehr so viel Bedeutung haben, ist nur begrenzt richtig. Zum Beispiel haben Stark und Brych 2012 bzw. 2014 die Europa League Finals geleitet. In der CL verhindert die Stärke der Bayern oft mehr. Dass die Deutschen-Quote vier mal so hoch war, ist Quatsch. In dieser Saison sind regelmäßig 3 Deutsche in der CL (Brych, Stark, Aytekin) und 2 in der EL (Gräfe, Zwayer) im Einsatz gewesen, in der Regel jeden zweiten Spieltag. Häufiger wird kein SR eingesetzt. Zu Hochzeiten waren es vier Deutsche in der CL, insofern ist es momentan etwas weniger, das lässt sich aber auch mit einem altersbedingten Umbruch erklären. Es stehen jetzt aber mit neben Aytekin und Zwayer mit Welz und Dingert, sowie mittelfristig auch Dankert und Stieler schon einige jüngere Deutsche parat, um die Lücke zu füllen. Auch dort ist die Situation z.B. in England viel schlimmer.
Alles in allem erscheint mir die Situation nicht so schlecht, wie hier dargestellt. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass an den Behauptungen einiges dran ist und das Verhalten der SR-Führung verbesserungswürdig ist. Dann liegt die Hoffnung darin, dass die vielen SR, die demnächst ihre Karriere beenden, sich dagegen auflehnen bzw. Veränderungen vorantreiben.
Dass die deutschen Schiedsrichter international nicht mehr so viel Bedeutung haben, ist nur begrenzt richtig. Zum Beispiel haben Stark und Brych 2012 bzw. 2014 die Europa League Finals geleitet. In der CL verhindert die Stärke der Bayern oft mehr. Dass die Deutschen-Quote vier mal so hoch war, ist Quatsch. In dieser Saison sind regelmäßig 3 Deutsche in der CL (Brych, Stark, Aytekin) und 2 in der EL (Gräfe, Zwayer) im Einsatz gewesen, in der Regel jeden zweiten Spieltag. Häufiger wird kein SR eingesetzt. Zu Hochzeiten waren es vier Deutsche in der CL, insofern ist es momentan etwas weniger, das lässt sich aber auch mit einem altersbedingten Umbruch erklären. Es stehen jetzt aber mit neben Aytekin und Zwayer mit Welz und Dingert, sowie mittelfristig auch Dankert und Stieler schon einige jüngere Deutsche parat, um die Lücke zu füllen. Auch dort ist die Situation z.B. in England viel schlimmer.
Alles in allem erscheint mir die Situation nicht so schlecht, wie hier dargestellt. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass an den Behauptungen einiges dran ist und das Verhalten der SR-Führung verbesserungswürdig ist. Dann liegt die Hoffnung darin, dass die vielen SR, die demnächst ihre Karriere beenden, sich dagegen auflehnen bzw. Veränderungen vorantreiben.
Was meint ihr zu dem Artikel?